Wasserhärte: Was ist das, wie prüft man sie und wie enthärtet man Wasser? 

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Autor: Maciej Skorżepo
Februar 16, 2024

Haben Sie sich jemals gefragt, warum sich Kalk auf dem Wasserhahn, Wasserkocher und anderen Oberflächen bildet? Diese Ablagerungen sind auf eine hohe Wasserhärte zurückzuführen. Was versteht man darunter? Das erfahren Sie in unserem Artikel! Wir beschreiben, wie Sie die Wasserhärte prüfen, Wasser enthärten und welche Vorteile weiches Wasser bietet. 

Wasserhärte

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Haben Sie sich jemals gefragt, warum sich Kalk auf dem Wasserhahn, Wasserkocher und anderen Oberflächen bildet? Diese Ablagerungen sind auf eine hohe Wasserhärte zurückzuführen. Was versteht man darunter? Das erfahren Sie in unserem Artikel! Wir beschreiben, wie Sie die Wasserhärte prüfen, Wasser enthärten und welche Vorteile weiches Wasser bietet. 

Hartes Wasser – was ist das und wie entsteht es? 

Das beschriebene Phänomen erklärt sich durch die Zusammensetzung von hartem Wasser. Es beinhaltet übermäßige Mengen an löslichen Kalzium- und Magnesiumsalzen. Zusätzlich enthält die Flüssigkeit einen geringen Anteil an Eisen- und Mangansalzen. 

Genauer gesagt hängt die Wasserhärte vom Gehalt an Karbonaten, Bikarbonaten, Chloriden, Sulfaten und Silikaten der oben genannten Elemente ab. Je nach Art und Weise des Salzes gibt es zwei Arten von Härte: die Karbonathärte oder vorübergehende Härte und die Nichtkarbonathärte, auch permanente Härte genannt. Ihre Summe bildet die Gesamthärte oder allgemeine Härte. 

Eine vorübergehende Wasserhärte entsteht, wenn im Wasser Kalzium- und Magnesiumkarbonate sowie ihre Bikarbonate vorhanden sind. Diese Verbindungen sind thermisch instabil. Das hat zur Folge, dass sich unter Temperatureinfluss ein kohlenstoffhaltiger Niederschlag bildet, daher die Bezeichnung „vorübergehend“. 

Andererseits ist Wasser dauerhaft hart, wenn es erhebliche Mengen an Sulfaten, Chloriden, Nitraten und anderen löslichen Kalzium- und Magnesiumsalzen enthält. Im Gegensatz zur Karbonathärte verbleiben die genannten Salze nach dem Abkochen im Wasser. 

Des Weiteren unterscheidet man die Härte nach bestimmten Salzinhaltsstoffen: 

Woher kommt überhaupt hartes Wasser? Dies hängt von den Umweltbedingungen ab, aus denen es gewonnen wird. Je nach Umgebung kommt es mit Gesteinen, Mineralien und anderen Materialien in Kontakt, die Spuren im Wasser hinterlassen. Besonders deutlich ist dies bei tiefen Gewässern zu beobachten, die reich an verschiedenen Mikro- und Makroelementen sind. Das Wasser, das wir aus unseren Wasserhähnen entnehmen, kommt häufig aus tiefen Wasserquellen. Natürlich werden sie ordnungsgemäß gereinigt und aufbereitet, dennoch enthalten sie einen erheblichen Anteil an Kalzium- und Magnesiumsalzen. 

Wie prüfen Sie die Wasserhärte? 

Den Anteil an Mineralien in unserem Leitungswasser bestimmen Sie, indem Sie es testen. Für professionelle Tests schicken Sie sie in Hygiene- und Gesundheitseinrichtungen sowie in spezialisierte Labore ein. Wollen Sie die Wasserhärte zu Hause überprüfen, stehen Ihnen zwei Methoden zur Verfügung: Nehmen Sie einen Teststreifen oder führen Sie einen Tröpfchentest durch. 

Die erste Methode ist sehr einfach und kostengünstig. Sie benötigen lediglich einen Teststreifen, den Sie für einige Minuten in eine Probe Leitungswasser legen. Nach dieser Zeit ändert er seine Farbe und gibt Auskunft über den Wasserhärtegrad. Üblicherweise ist dem Streifen eine Legende beigefügt, die das Ablesen des Ergebnisses ermöglicht. Tests dieser Art sind jedoch nicht sehr genau und geben nur eine allgemeine Vorstellung davon, ob es sich um hartes oder weiches Wasser handelt. 

Eine genauere Methode ist der Falltest. Er ist etwas teurer, aber genauso einfach durchzuführen. Sie benötigen dafür ein Reagenzglas mit Leitungswasser in der vom Hersteller angegebenen Menge. Fügen Sie nach und nach Tropfen des Präparats hinzu. Wenn die Flüssigkeit ihre Farbe ändert, beenden Sie den Test. Die Anzahl der Tropfen gibt den Härtegrad des Wassers an. 

Gebräuchliche Tests unterscheiden sich häufig in den Einheiten, die den Gehalt an gelösten Salzen bestimmen. Sie finden dafür folgende Einheiten: 

Verschaffen Sie sich einen Überblick: die Wasserhärtetabelle 

Die folgende Tabelle zeigt die Wasserhärte, ausgedrückt in den zuvor genannten Einheiten. 

Wasserhärte mval/lmmol/lDeutsche Grad Englische Grad Französische Grad Amerikanische Grad 
Sehr weich 0-1,780-0,890-50-6,230-8,90-89
Weich 1,78-3,570,89-1,795-106,23-12,58,9-17,989-179
Mittlere Härte 3,57-5,351,79-2,6810-1512,5-18,7317,9-26,8179-268
Erhebliche Härte 5,35-7,132,68-3,5715-2018,73-24,9626,8-35,7268-357
Hart 7,13-10,703,57-5,3520-3024,96-37,4535,7-53,5357-535
Sehr hart über 10,70über 5,35über 30über 37,45über 53,5über 535

Wie enthärten Sie Wasser?  

Wenn Ihre Tests zeigen, dass Ihr Leitungswasser sehr hart ist, enthärten Sie es. Um es ganz einfach auszudrücken: Bei diesem Prozess werden Magnesium und Kalzium durch harmloses Natrium ersetzt. Wie machen Sie das? Zu diesem Zweck sollten Sie einen Wasserenthärter kaufen. 

So funktionieren Wasserenthärtungsgeräte 

Diese Geräte verwenden zum Enthärten ein spezielles Ionenaustauschharz. Normalerweise handelt es sich dabei um Gelkügelchen, die mit positiven Natriumionen gesättigt sind. 

Die Wasserenthärtungsanlage schließen Sie an das Wasser- und Abwassersystem an. Installieren Sie es direkt nach dem Hauptventil oder vor einem bestimmten Gerät, z. B. einer Kaffeemaschine oder Waschmaschine. Sobald hartes Wasser durch die Anlage fließt, kommt es mit dem Ionenaustauschharz in Berührung. Dabei werden positive Kalzium- und Magnesiumionen im Enthärter gebunden und durch Natriumkationen ersetzt. Damit das Harz seine Wirkung nicht verliert, fügen sie in regelmäßigen Abständen Sole hinzu, also eine Lösung aus Wasser und Salz. 

Der Natriumgehalt im enthärteten Wasser entspricht den Standards, die für Trinkwasser vorgeschrieben sind. Wenn Sie sich allerdings natriumarm ernähren, sollten Sie auf eine Anlage mit Umkehrosmosefilter zurückgreifen. Dadurch erhalten Sie nicht nur kristallklares, sondern auch weiches Wasser.  

Schließen Sie vor dem Enthärter einen Wasserfilter an, um Eisen und Mangan aus dem Wasser zu entfernen. Verunreinigungen in Form von Sand, Roststücken sowie ein zu hoher Eisen- und Mangangehalt tragen dazu bei, dass Sie das Harz häufiger erneuern müssen. Im schlimmsten Fall wird Ihr Gerät beschädigt. Welchen Wasserfilter Sie genau verwenden, hängt von der Art der Verunreinigung ab. 

Enthärten Sie Wasser und nutzen Sie viele Vorteile 

Eine zu hohe Wasserhärte birgt etliche Nachteile. Sie erschwert viele Bereiche des Lebens: vom Kochen über Hygiene bis hin zu den Finanzen. Enthärten Sie Ihr Wasser, vermeiden Sie eine Reihe dieser möglichen Probleme. 

Der Härtegrad beeinflusst den Eigengeschmack des Wassers. Enthält es beispielsweise viele Magnesiumsalze, dann hat es einen bitteren Geschmack. Das beeinträchtigt die von Ihnen zubereiteten Speisen und Getränke. Verwenden Sie dagegen weiches Wasser, entfalten sie ihr volles Aroma. 

Zu viele Magnesium- und Kalziumsalze stellen eine Gefahr für Haushaltsgeräte dar. Sie sind der Hauptgrund für Kalkablagerungen. Diese beschädigen die Gummielemente der Waschmaschine, verringern die Heizleistung des Wasserkochers oder verstopfen die Leitungen der Kaffeemaschine. Enthärten Sie Ihr Wasser, verlängern Sie die Lebensdauer Ihrer Geräte und vermeiden so kostspielige Reparaturen oder Neukäufe. 

Kalkablagerungen treiben zudem die Heizkosten in die Höhe. Sie setzen sich im Boiler ab und es steigt der Energiebedarf, um die von Ihnen gewünschte Temperatur zu erreichen. Die Folge sind bis zu 20 % höhere Kosten im Vergleich zu weichem Wasser, das Ablagerungen verhindert. 

Verwenden Sie enthärtetes Wasser, verbrauchen Sie weniger Reinigungsmittel. Kalzium- und Magnesiumsalze führen dazu, dass Waschmittel sich schlechter im Wasser auflösen. Ihre Reinigungskraft lässt nach und es verbleiben Rückstände auf der Kleidung. Darüber hinaus müssen Sie mehr Wasser verwenden, um Verunreinigungen zu entfernen.  

Hartes Wasser ist der Grund, dass Ihre Haut schneller austrocknet. Sie müssen mehr Cremes verwenden, um sie mit Feuchtigkeit zu versorgen. Benutzen Sie dagegen weiches Wasser, vermeiden Sie dieses Problem. Zudem ist es viel schonender, was besonders bei der Pflege von Babys wichtig ist. 

Setzen Sie auf weiches Wasser – es lohnt sich! 

Der Härtegrad des Wassers ist ein Thema, das häufig unterschätzt wird. Dabei berührt es viele Aspekte des privaten und beruflichen Lebens. Enthärten Sie Ihr Wasser und setzen Sie weiches Wasser ein. So verbessern Sie nicht nur Ihr Wohlbefinden, sondern sparen zudem viel Geld. 

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