Gartenhaus selber bauen in 7 Schritten

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Autor: Arthur Schmidt von Happe
April 28, 2022

Wenn die Sonne scheint und Sie in den Garten blicken, dann haben Sie die Idee! Ein Gartenhaus muss her. Näher dran am Grün, an einem schattigen Ort, dazu ein kühles Getränk und schon steht das Gartenhaus in Ihrem Garten. Doch von der ersten Idee bis zur Einweihungsparty ist es ein langer Weg, der sich in jedem Fall für Sie lohnen wird.

Wie man ein Häuschen auf einem Gartengrundstück baut

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Wenn die Sonne scheint und Sie in den Garten blicken, dann haben Sie die Idee! Ein Gartenhaus muss her. Näher dran am Grün, an einem schattigen Ort, dazu ein kühles Getränk und schon steht das Gartenhaus in Ihrem Garten. Doch von der ersten Idee bis zur Einweihungsparty ist es ein langer Weg, der sich in jedem Fall für Sie lohnen wird.

Phase 1: Was wollen Sie bauen – Schuppen oder Wohnhaus?

Für ein Gartenhaus finden Sie zahlreiche umsetzbare Ideen. Aber was wollen Sie mit dem Gartenhaus machen? Soll es ein zusätzlicher Wohnbereich im Grünen sein oder einfach nur ein Geräteschuppen für den Rasenmäher, die Harke und das alte Fahrrad.

Prinzipiell sollten Sie sich beim Gartenhaus selber Bauen auch die Frage stellen, ob Sie jedes Detail selbst herstellen oder auf ein schon vorgefertigtes Modell zurückgreifen wollen. In Baumärkten oder auch bei Onlinehändlern finden Sie zahlreiche Konstruktionen, die Sie mit etwas Geschick umsetzen.

Phase 2: Bevor Sie Ihr Gartenhaus selbst bauen – erkundigen Sie sich über eine mögliche Baugenehmigung

Informieren Sie sich bei Ihrem örtlichen Bauamt, ob eine Baugenehmigung notwendig ist. Die Anforderungen sind regional sehr unterschiedlich und es wäre nichts ärgerlicher, als wenn Sie nach dem Richtfest Ihr selbstgebautes Gartenhaus wieder einreißen müssten. Eine entscheidende Rolle für eine Baugenehmigung spielen die Größe und die Lage des geplanten Gartenhauses.

Erkundigen Sie sich, welche Unterlagen Sie neben einem Antrag für das Gartenhaus benötigen. Vielleicht müssen Sie auch noch spezielle Unterlagen wie eine Baubeschreibung und Bauzeichnung erstellen, was den Bau verzögern würde, wenn Sie sie nachreichen müssen. In der Regel werden ein Grundriss, eine Berechnung des umbauten Raumes, Außenansichten und eine Schnittzeichnung sowie ein Lageplan benötigt. Da diese Unterlagen zum Teil sehr umfangreich sind, lohnt es sich auch hier, vorher Informationen einzuholen. Und als Tipp: Wenn Sie sich für eine Fertigbauvariante entscheiden, sind häufig schon Grundrisse und Schnittzeichnungen dabei.

Phase 3: Mit einem guten Fundament ist Ihr Gartenhaus nicht auf Sand gebaut

Jedes Haus benötigt ein Fundament, das gilt auch, wenn Sie Ihr Gartenhaus selbst bauen. Wählen Sie ein Fundament, das dem Untergrund und der Größe Ihres Bauwerks entspricht. Bei einem kleineren Schuppen kommen Sie vermutlich auch mit einem Streifen- oder Punktfundament aus, bei dem Sie nicht den gesamten Untergrund versiegeln. Sobald Sie aber das Gartenhaus betreten wollen, werden Sie nicht an einem aus Beton erstellten Plattenfundament herumkommen.

Auch wenn es zunächst einfach aussieht, ist beim Gartenhaus selbst bauen das Fundament Gießen die erste größere Herausforderung. Sie benötigen entsprechendes Gerät, wie eine Rüttelplatte, um den Untergrund zu verdichten oder einen Betonmischer, um den Zement anzurühren. Hier lohnt es sich, wenn Sie eine Fachfirma hinzuziehen, die das nötige Werkzeug besitzt.

Beachten Sie bei der Planung des Fundaments, dass es immer etwas größer als das Gartenhaus selbst sein muss. Entscheiden Sie schon bei der Planung des Fundaments, ob Sie Wasser- oder Stromanschlüsse in das Fundament integrieren wollen. Das Fundament dient aber nicht nur als Grundlage, sondern auch als Verankerung für die Gartenhauskonstruktion. Streifenflachverbinder oder ähnliche Halterungen legen Sie schon in den noch dickflüssigen Beton, um später Grundbalken zu fixieren.

Ein Gartenhaus selber bauen ist im Gegensatz zu einem Gewächshaus bauen ein größeres Projekt, für das Sie einen Zeitplan benötigen. Kalkulieren Sie allein für das Trocknen des Fundaments mindestens 4 Wochen ein. Die Zeit lohnt sich, denn nur nach einer ausreichenden Trockenzeit steht Ihr Gartenhaus später auch auf einem festen Grund.

Phase 4: Solange das Fundament noch weich ist: integrieren Sie Leitungen und Anschlüsse

Bevor Sie das Fundament gießen, sollten Sie wissen, ob Sie Wasser- oder Stromanschlüsse sowie Anschlüsse für Ihre Bio-Kläranlage direkt im Gartenhaus benötigen. Lassen Sie diese von einer Fachfirma ausführen, die eventuell schon Leitungen in das Fundament integriert. Es gibt aber auch mobile Lösungen für eine Strom- oder Wasserversorgung.

Für elektrische Geräte in Ihrem neuen Gartenhaus greifen Sie auf ein Notstromaggregat zurück, das Sie direkt über ein Kabelsystem mit einer Stehlampe oder einem Wasserkocher verbinden. Dabei sollten Sie eine regen- und witterungsgeschützte Standfläche am Gartenhaus einplanen, wo Ihr Stromaggregat sicher steht. Für eine mobile Wasserversorgung sollten Sie eine Standfläche für größere Wasserkanister vorsehen.

Phase 5: Das Grundgerüst nach dem Bauplan Gartenhaus aufbauen

Wenn Sie ein Gartenhaus aus Holz selber bauen, besteht das Grundgerüst aus Grundbalken, Eckpfosten und Querbalken. Schneiden Sie alle Balken und Pfosten auf die vorgesehene Länge zurecht. Dafür verwenden Sie am besten eine Zugsäge mit einem großen Sägeblatt. Die zugeschnittenen Holzelemente beschriften Sie, um sie später leichter zuzuordnen.

Montieren Sie die Grundbalken als glattes Eckblatt miteinander. Dafür entfernen Sie an den Enden der Balken genau die Hälfte der Balkenstärke an der Oberseite bzw. an der Unterseite. Entsprechend vorbereitet legen Sie die Balken übereinander und erreichen eine Druckfeste Verbindung.

Auf das Grundgerüst schrauben Sie mit Metallwinkeln die vier Eckpfosten sowie zwei Pfosten für die Tür fest. Je nach Größe und Konstruktion montieren Sie zusätzlich Pfosten und Querverstrebungen, um die Stabilität des Gartenhauses zu erhöhen. Mit Winkeleisen befestigen Sie die Querbalken an die Eckpfosten. Die Balken versehen Sie mit einer Nut in der Stärke der Eckposten. Dadurch erhöhen Sie die Stabilität. Auf den Querbalken montieren Sie dann die Dachsparren, die das Dach tragen werden.

Phase 6: Sorgen Sie für wetterfeste Wände, wenn Sie eine Holzhütte selber bauen

Steht erst einmal das Grundgerüst, dann verkleiden Sie die Seitenwände und das Dach. Um die Seitenwände großflächig zu verschalen, verwenden Sie OSB-Platten. Diese sollten mindestens eine Stärke von 15 mm haben. OSB-Platten haben den Vorteil, dass sie wasserfest und sehr belastbar sind.

Zeichnen Sie in die Platten für die Außenwände Türen und Fenster ein, bevor Sie die Aussparungen ausschneiden. Die zurechtgeschnittenen OSB-Platten verschrauben Sie mit langen Schrauben an die Eckposten und Querbalken. Wollen Sie das Gartenhaus zum selbst Bauen auch im Winter nutzen, müssen Sie die gleiche Anzahl an Platten für den Innenraum ausscheiden. Um sie von innen zu verschrauben, fällt die Innenverschalung in den Außenmaßen etwas kleiner aus. Zwischen der Außen- und Innenverschalung verbauen Sie die Dämmung inklusive einer Dampfsperrfolie.

Bei vorgefertigten Gartenhäusern sind die Wände häufig schon vormontiert oder Sie verwenden andere Materialien aus Holz. Aber ganz gleich, für welche Variante Sie sich entscheiden: Zum Schluss versiegeln Sie alle Flächen mit einer Glasur oder wetterfesten Farbe. Das sieht nicht nur gut aus, sondern ist die Grundlage, um Ihr Gartenhaus über Jahre zu nutzen.

Phase 7: Das Dach kommt zum Schluss beim Gartenhaus bauen

Zu guter Letzt setzen Sie Ihrem Gartenhaus zum selber Bauen die Krone auf: das Dach. Ob Sie sich für durchsichtige Wellplatten oder eine begrünte Variante entscheiden – wichtig ist, dass es dichthält. Wenn Sie es mit durchlässigen Materialien wie Holz verkleiden, versiegeln Sie es auf jeden Fall mit Dachpappe.

Jedes Dach sollte darüber hinaus etwas schräg sein, damit bei Regen das Wasser abläuft. Sie erreichen das über unterschiedlich hohe Seitenwände oder Sie setzen ein Giebel auf das Grundgerüst. Wenn Sie das Dach begrünen wollen, müssen Sie die Traglast steigern. Das erreichen Sie beispielsweise mit eng gesetzten Dachsparren.

Sorgen Sie für ausreichend Material und professionelles Werkzeug für jede Bauphase

Planen Sie ein Gartenhaus, dass Sie komplett selber bauen, dann müssen Sie sich zunächst einen Überblick über das Material verschaffen, welches Sie benötigen. Um Lagerfläche einzusparen, besorgen Sie das Material für die einzelnen Bauphasen getrennt für die einzelnen Bauphasen. Kiesel als Grundlage für das Fundament nimmt beispielsweise viel Platz weg, der dann während des Trocknens für andere Materialien wie Holzbalken oder Seitenwände frei wäre.

Wenn Sie ein Gartenhaus aus vorgefertigten Bauelementen zusammensetzen, haben Sie das komplette Material in der Regel schon zusammen. Bauen Sie Ihr Gartenhaus nach einem Bauplan, erstellen Sie sich eine Liste. Für Balken und Latten berechnen Sie einen Verschnitt ein, der immer beim Zuschneiden entsteht. Berechnen Sie die Menge an Verbindern, Metallwinkeln und Schrauben. Halten Sie lieber ein paar Schrauben und weiteres Verbrauchsmaterial mehr vor, als Sie berechnet haben. Nichts ist ärgerlicher, als wenn Ihr Bauprojekt Gartenhaus wegen ein oder zwei Schrauben ins Stocken kommt.

Vom Fundament bis zum Dach setzen Sie unterschiedliche Werkzeuge ein, sei es eine Rüttelplatte oder eine Leiter. Verschaffen Sie sich auch beim Werkzeug einen genauen Überblick, was Sie benötigen, was Sie schon haben und welches Werkzeug Sie noch besorgen müssen. Wenn Sie Kosten sparen wollen, leihen Sie sich spezielles Werkzeug in Baumärkten oder bei Leihfirmen. Aber vielleicht kommen Sie ja mit dem Projekt „Gartenhaus bauen“ auch erst so richtig auf den Geschmack, dann ist die Investition in neue Sägen oder Bohrer der Beginn einer großen Leidenschaft!

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